Nachfolge-Monitoring 2023

KfW stellt neue Mittelstandsstudie vor

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Nach der aktuellen KfW-Studie „Nachfolge-Monitoring 2023“, bei der rund 15.000 Unternehmen befragt wurden, müssen bis Ende 2027 pro Jahr im Durchschnitt 125.000 mittelständische Unternehmen eine Nachfolgelösung finden. Immer mehr Unternehmer möchten ihr Lebenswerk möglichst schnell übergeben. Allein bis Ende 2024 planen rund 224.000 Mittelständler ihren Rückzug. Doch in der derzeitigen Wirtschaftskrise ist das nicht ganz einfach. 

Weitere Studienergebnisse

  • Angesichts des notwendigen Planungsvorlaufs und der zu überwindenden Hürden ist es erfreulich, dass der Planungsstand der heutigen Inhaber zuletzt so gut war wie nie zuvor. 41 Prozent der Befragten streben eine Nachfolge an. 44 Prozent haben aktuell keine Rückzugsüberlegungen. 12 Prozent planen eine Stilllegung. Für 3 Prozent ist diese Rückzugsvariante immerhin eine Option.
  • 57 Prozent der Mittelständler, die sich aktuell mit einer Nachfolgeregelung auseinandersetzen, favorisieren eine familieninterne Lösung. Aber Familienmitglieder sind immer weniger bereit, die Unternehmensnachfolge anzutreten. Das ist auch der Grund für zwei Drittel der geplanten Stilllegungen. Der früher eher übliche Automatismus, dass die Kinder das Lebenswerk ihrer Eltern fortführen, schwächt sich zunehmend ab. 
  • 43 Prozent der Befragten können sich daher auch eine externe Lösung vorstellen. Eine Nachfolge durch Führungskräfte wäre für 28 Prozent eine Option, durch Miteigentümer für 21 Prozent (Mehrfachnennungen waren möglich).
  • Der Einstieg in ein bestehendes Unternehmen ist für externe Käufer interessant, weil Geschäftsmodell, Kundenstamm, Auftragsbestand, Beschäftigte und Abläufe bereits etabliert sind. Gleichwohl gibt es aktuell ein nachlassendes Interesse potenzieller Nachfolgekandidaten. Dies forciert dann die Schließungspläne. 
  • Generell stellt der Mangel an geeigneten Nachfolgern die mit Abstand größte Hürde für die Unternehmen dar. Viele potenzielle Kandidaten scheuen im gegenwärtigen volatilen Umfeld das unternehmerische Risiko und präferieren ein vermeintlich sicheres Angestelltenverhältnis. 
  • Spürbar ist dieser Trend auch bei der sinkenden Zahl von Neugründungen. Gab es 2002 noch rund 1,5 Millionen Existenzgründungen, so sind es laut KfW-Gründungsmonitor zwanzig Jahre später nur noch 550.000 Existenzgründungen.
  • Die schon jetzt beträchtliche Nachfolgelücke wird sich in den nächsten Jahren voraussichtlich noch weiter vergrößern. Der demografische Wandel lässt die Zahl älterer Unternehmer/innen mit Nachfolgeüberlegungen steigen und die Zahl qualifizierter Nachfolger sinken. Schon heute ist jeder Dritte mindestens 60 Jahre alt. Viele müssen sich auf eine längere Lebensarbeitszeit einstellen, wenn sie ihr Unternehmen nicht schließen möchten.

Hier finden Sie die vollständigen Studienergebnisse
 

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